Kurzantwort:
Ich kenne dieses Problem. In den meisten Fällen liegt die Ursache jedoch eher beim Product Owner. Es herrscht ein weit verbreitetes Mythos, dass man Scrum Teams nicht vorgeben darf, an was sie zu arbeiten haben. Manche Berater empfehlen, keinen Druck auf die Teams aufzubauen und die Teams selbst entscheiden zu lassen, woran gearbeitet werden soll. Das kann funktionieren, wenn das Team einen hohen Reifegrad hat und sowohl den Kunden als auch den Customer Value in den Mittelpunkt stellt. Das ist jedoch nicht immer der Fall.
Gerade Teams, die einen geringen Reifegrad haben, brauchen klare Ansagen, eine klare Kommunikation, eine klare Roadmap und eine klare Priorisierung, damit kein Chaos entsteht. In erster Linie ist der Poduct Owner dafür verantwortlich. Dafür brauchen die Product Owner Mut, um Entscheidungen zu treffen und die Richtung vorzugeben.
Während eines Sprints sorgt der Product Owner gemeinsam mit dem Scrum Master, dass die Developer den Fokus nicht verlieren und sich nicht durch Aufgaben ablenken lassen, die nicht so wichtig oder dringend sind. Dafür ist das Daily hervorragend geeignet, um den Fokus beizubehalten.
Ein letzter Tip: In einigen Situationen hat es enorm geholfen, die Sprintdauer auf eine oder zwei Wochen zu verkürzen. Als Faustregel gilt: Je kürzer die Sprints, desto mehr wird Fokus erzwungen. Ob die Teams es wollen, oder nicht.
